Die Vergangenheit ist dafür da, um daraus zu lernen und nicht, um darin zu leben.
Als wir uns im Juni 2018 von Joyce trennen mussten, war für uns klar dass es wieder eine Dogge geben wird. Doch das es so rasch geht war grundsätzlich nicht so geplant. Dennoch bin ich mir sicher dass es genau so sein musste! Ich habe mich vorher für eine Züchterin und deren Zuchthündin entschieden. Dann war es soweit und die blaue Hündin wurde mit einem Mantelrüden gedeckt. Wir waren also von ganz am Anfang an mit dabei. Wir fieberten mit und hofften, dass die Hündin aufgenommen hatte. Wir besuchten die Züchterin und ihre Hündin vor dem Wurf und während der ganzen Geburt warteten wir gespannt auf News der Züchterin.
Eigentlich wollte ich ja wieder eine blaue Dogge, doch es sollte nicht so sein. Im Wurf waren alle Schwarz mit teilweise mehr oder eben etwas weniger Weiss. Bereits nach 2.5 Wochen durften wir dem Wurf den ersten Besuch abstatten. Danach besuchten wir die Züchterin und die ganze Rasselbande ein Mal pro Woche. Ungefähr in der 5. Lebenswoche entschieden wir uns für Camino, auch bei der Namensgebung konnten wir noch mitreden :).
Camino fiel mir stets durch seine Selbständigkeit auf. Er entfernte sich schon sehr früh von der Mutter und seinen Geschwisterchen und ging im sicheren Rahmen alleine auf Erkundungstour. Diese Eigenschaft gefiel mir besonders gut, da wir ja bereits mit Lenox eine doch eher abhängige Persönlichkeit haben. Auch zeichnete sich schon damals ab, dass er einen sehr starken Willen hat und nicht aufgibt, bis er das erreicht, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Er ist also äusserst ausdauernd und er lässt sich nicht so schnell durch äussere Einflüsse verunsichern. Im Wurf war noch eine Hündin welche lange Zeit ums Überleben kämpfte. Als sie es über den Berg geschafft hatte durfte sie ebenfalls zu ihren Geschwisterchen in den Wurf. Vorher war dies aus Sicherheitsgründen noch nicht möglich. Sie war nämlich stets im Wachstum ein klein wenig hintendrein. Auf jeden Fall hat sich diese Hündin häufig in der Nähe von Camino aufgehalten, von sich aus seine Nähe gesucht und er hat die Rolle des grossen Bruders und Beschützers, wenn nötig, gerne übernommen. Trotz allem war er, auf jeden Fall in der Zeit wenn wir zu Besuch waren, nie der, der es nötig hatte andere zu necken oder sich aus Langeweile mit andern "prügelte". Wenn nötig, machte er eine klare Ansage, ansonsten ging er seinen Weg.
Mit 10 Wochen, anfangs Dezember 2018, zog dann der kleine grosse Mann bei uns ein.
Lieber Camino, mir gefällt Deine offene und neugierige Art. Du bist so unglaublich lernwillig und wahnsinnig schnell für alles mögliche zu begeistern. Gleichzeitig zeigst Du aber auch schon in gewissen Situationen, dass Du eben genau weisst was Du willst und dass ein ganz grosser Charakter in Dir schlummert, der nur darauf wartet, sich voll entfalten zu können. Auch Du bist eine Dogge die etwas Feuer unterm Arsch hat und das gefällt mir. Ansonsten würdest Du auch gar nicht zu unserem verrückten Haufen passen :-). Du bist mein erster eigener Rüde, den ich von Anfang an durch die Pubertät begleiten kann und ich weiss schon jetzt, dass noch einige Diskussionen auf uns warten. Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Zeit!